Drei grüne Inseln

Terrassen können weit mehr sein als grosse Flächen mit Plattenboden. Das zeigt das Beispiel Gütsch. Hier hat die Alfred Müller AG gemeinsam mit den Bewohnern eine blühende Oase realisiert.

Die Terrasse in der Überbauung Gütsch der Alfred Müller AG in Oberägeri löst einen echten Wow-Effekt aus: Der Blick über den Ägerisee, hinein ins Tal und in die fernen Alpen, ist schlicht spektakulär. Auch ihre Grösse beeindruckt. Doch es sind nicht nur die Aussicht und die Fläche, die die Terrasse zu einem Hingucker machen. Einen wesentlichen Beitrag leistet dazu auch die Bepflanzung. Die 100 Quadratmeter im fünften Stock sind reich begrünt: Stauden, Sträucher und sogar Hecken finden sich im Aussenbereich. Die Pflanzen sind dabei nicht in klassischen Töpfen über die Terrasse verteilt, sondern eingepflanzt in grosszügige eingebaute Betonelemente.

Wunsch nach natürlichem Schatten

Dass die Terrasse zu einer grünen Oase wird, war der Wunsch von Gerhard Pfister und seiner Frau Franziska Bachmann Pfister. Den Nationalrat und Präsidenten der Mitte-Partei verbindet eine lange Geschichte mit diesem Ort in Oberägeri. Hier wurde von 1920 bis 2012 das Institut Dr. Pfister betrieben. Gerhard Pfister wuchs im Institut auf und übernahm 1994 die Leitung der Schule in dritter Generation. «Ich kannte die Lage also bestens und wusste: Sie ist traumhaft, exponiert und sehr sonnig. Für uns war darum einerseits klar, dass wir natürlichen Schatten möchten. Andererseits wussten wir auch, dass es aufgrund der oft stürmischen Verhältnisse nicht einfach sein wird, etwas zu pflanzen», erzählt der Politiker.

Ein angenehmes Mikroklima

Mit dieser Ausgangslage im Gepäck suchte das Paar gemeinsam mit Thomas Meierhans, Abteilungsleiter Produktionsbetriebe der Alfred Müller AG, nach Lösungen für die Terrassengestaltung – und wurde schnell fündig: «Thomas Meierhans hat uns ein Bild vom Innenhof des Quadroliths in Baar gezeigt. Auch dort hat die Alfred Müller AG mit bepflanzten Betonelementen gearbeitet. Diese Insellösung hat uns sehr gefallen und überzeugt», sagt der Nationalrat. So entstanden drei verschieden grosse quadratische Betonelemente auf der Terrasse. Diese unterteilen und gliedern die Fläche. «Das gefällt uns sehr gut. Dadurch wirkt es nicht so monoton.»

«Die Terrasse bietet von März bis Oktober etwas fürs Auge.»

Thomas Meierhans, Leiter Produktionsbetriebe

Für die Bepflanzung gab vor allem der Wunsch nach Schatten den Rahmen vor. «Wir haben uns entschieden, in jedem Element eine Eibenhecke zu integrieren. Diese bildet optisch das Gerüst. Funktional spendet sie Schatten, dient als Sichtschutz und ist immer grün», erklärt Thomas Meierhans. Die beiden Japanischen Ahorne und die Felsenbirne dienen ebenfalls als Schattenspender. Die Sträucher zeichnen sich durch ein dichtes und trotzdem leichtes Blattwerk aus. «Sie sorgen für ein angenehmes Mikroklima auf der Terrasse», weiss der Experte.

Atemberaubend: der Blick über den Ägerisee und in die Alpen.

Die Farben leuchten von Frühling bis Herbst

Die Bepflanzung übernimmt aber nicht nur funktionale Aufgaben. Sie soll die Bewohner auch durch ihr Blühen und die kräftigen Farben erfreuen – und zwar von Frühling bis Herbst. Das Team der Alfred Müller AG hat darum unter anderem Zwiebelpflanzen, Sonnenhut und Lavendel gesetzt. «Lavendel war mein persönlicher Wunsch. Ich habe meine Sommerferien immer bei meinen Verwandten in Ventimiglia in Italien verbracht. Dort gibt es viel Lavendel. Das Blau und der Duft bedeuten für mich Ferien», erzählt Gerhard Pfister. Im Herbst sorgen dann die Sträucher für Farbtupfer. Ab September/Oktober erhält die Felsenbirne ihre prächtige Herbstfärbung, und der Japanische Ahorn leuchtet kräftig rot. «Die Terrasse bietet so von März bis Oktober etwas fürs Auge», sagt Thomas Meierhans.

Einbauten schaffen neue Möglichkeiten

Die ausgewählten Pflanzen zeichnen sich durch eine gewisse Robustheit aus. So haben sie in den vergangenen zwei Jahren allen Stürmen standgehalten, die durch das Ägerital fegten. Dies ist auch der Art der Einpflanzung zu verdanken. Die 50 Zentimeter hohen Betonelemente mit einer Grundfläche von rund 4 Quadratmetern bieten Platz für ein grosses Erdvolumen. Dies wiederum lässt den Wurzeln viel Raum. «Bei grösseren Terrassen empfehle ich solche Einbauten. Dadurch entstehen ganz neue Möglichkeiten bei der Bepflanzung», sagt Thomas Meierhans. Statisch seien solche Einbauten in der Regel kein Problem. Wichtig sei ein guter Wurzelschutz, damit das Dach nicht beschädigt werde. Für gutes Gedeihen sollte laut dem Experten zwischen Beton und Dachdichtung ausserdem eine Entwässerungsschicht eingebaut werden. So kommt es nicht zu Staunässe.

Bei der Wahl der Pflanzen muss laut Meierhans vor allem darauf geachtet werden, dass keine Gewächse mit zu aggressiven oder grossen Wurzeln gewählt werden. Ungeeignet sind beispielsweise Bambus oder Brombeeren. Eiben, Hartriegel oder Kletterpflanzen wie Clematis bieten sich als Sichtschutz an. Gute Schattenspender sind neben dem Japanischen Ahorn und der Felsenbirne auch der Kuchenbaum oder der Perückenstrauch. Und wer etwas für Insekten tun möchte, dem rät Meierhans bei den Stauden unter anderem zu Ginster, Bartblumen oder Mahonien. Diese werden vor allem von Bienen geschätzt.

Das Gebäude befindet sich am Waldrand und ist von viel Grün umgeben.

Eine Erweiterung des Wohnraums

Gerhard Pfister und Franziska Bachmann Pfister sind mit dem Ergebnis auf ihrer Terrasse äusserst zufrieden. «Die Lösung ist wirklich genial, und inzwischen sind die Bäume so dicht, dass wir im Sommer ohne Sonnenschirm auskommen», sagt Pfister. Die Pflege ist dank der eingebauten Bewässerung äusserst simpel: «Es gibt eigentlich nichts zu tun, ausser ein bisschen Hecken schneiden», sagt Franziska Bachmann Pfister. Und die Betonelemente sind nicht nur Pflanzentröge, sie lassen sich auch nutzen, etwa für Dekorationen, Kerzen oder als Sitzgelegenheit. Für das Paar ist die Terrasse nicht nur ein Aussenbereich, sondern eine Erweiterung des Wohnraums. «Wann immer es geht, sind wir draussen. Die Terrasse ist für uns Esszimmer, Wohnzimmer und Arbeitszimmer. Wir verbringen hier wirklich viel Zeit», sagt Gerhard Pfister.

«Wann immer es geht, sind wir draussen. Die Terrasse ist für uns Esszimmer, Wohn­zimmer und Arbeitszimmer.»

Gerhard Pfister, Präsident Mitte-Partei

Eine Erinnerung wurde verpflanzt

Die Zusammenarbeit mit der Alfred Müller AG loben die beiden in den höchsten Tönen. «Thomas Meierhans hat uns sehr gut beraten und ist immer auf unsere Wünsche eingegangen.» Und das nicht nur bei der Terrassengestaltung. So haben ein Baum und ein Rosenstrauch des ehemaligen Schulareals wieder einen Platz im kleinen Park der Überbauung Gütsch gefunden. «Den Baum hat mein Vater meiner Frau gewidmet. Den Rosenstrauch hat mein Schwiegervater, ein Gärtner, für uns gepflanzt. Wir haben Thomas Meierhans gegenüber einmal erwähnt, dass es schön wäre, diese auf dem Areal wieder einzupflanzen», erzählt Gerhard Pfister. Gesagt, getan: Der Baum und der Rosenstrauch wurden zwischengelagert und im Park der Überbauung wieder eingepflanzt. «Wir freuen uns immer, wenn wir die Rosen und den Baum sehen. Für uns ist es sehr schön, dass wir etwas mitnehmen konnten. Ein Stück unserer Geschichte.»

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